bewusstheit durch bewegung – gruppenunterricht
Diese Unterrichtsform wird generell verbal angeleitet und findet anfangs hauptsächlich im Liegen, auf dem Rücken oder auf dem Bauch statt. Später kommen andere, alltägliche Bewegungs – Haltungsformen wie Stehen, Sitzen und feinere sensomotorische Aktionen wie Atmung und Augenmotorik hinzu, je nach dem “Bedürfnisprofil” der Gruppe.
Das Nervensysten erhält im Liegen nicht die afferenten Stimuli und efferenten Impulse wie sie den gewohnten Mustern des Stehens unterliegen. Die Nutzung dieser Umverteilung der Körperorganisation im Zusammenspiel zwischen Skelett und Muskulatur, unterstützt durch die Gravitation, können im neuromuskulären System und im Zentralen Nervensystem habituelle Muster auflösen.
Durch dabei verbal angeleitete somatopsychische Explorationen können in verschiedenen motorischen Funktionsbereichen
- Sensitivität maximal erlernt,
- Geringfügige Veränderungen im efferenten Tonus wahrgenommen,
- die Kraft und Flexibilität des Skeletts und der Muskeln in eine funktionalere Konfiguration umerzogen werden und somit eine tiefgreifende Veränderung des Selbstbildes erreicht werden.
Das Hauptanliegen besteht also darin, an bekannten oder unbekannten, ggf. individuell unmöglichen Bewegungsformen die eigenen Bewegungsmöglichkeiten aufzuspüren, neue zu entdecken und dadurch eine bessere, angemessenere Denk -Bewegungs – und Handlungsweise zu erlernen.
Eine weitere methodische Anwendung in dieser Unterrichtsform ist die Imagination, die Sinnesmodalitäten wie die Kognition und die Propriozeption mit einschließt, indem die Arbeit (Bewegungen) z.B. nur auf einer Seite des Körpers stattfindet um dann durch Imagination zur anderen Seite die neuromuskuläre Vorbereitungsphase dieser Bewegung unmittelbar vorzubereiten (ideomotorische Reaktion).
In dieser Lernmethode kann sich jeder gemäß seines individuellen Lernprozesses und Tempos entwickeln und entsprechende Fortschritte erreichen.